Heizflächenauslegung.
Hier erfahren Sie wann eine Heizflächenauslegung durchgeführt wird und was unter der Heizflächendimensionierung zu verstehen ist. Außerdem werden die Besonderheiten bei der Flächendimensionierung einer Fußbodenheizung erläutert und welche Vorteile ein hydraulisch abgeglichenes System mit sich bringt.
Wann genau erfolgt eine Heizflächenauslegung?
Berechnungen zur Dimensionierung der Heizkörper werden vor allem im Zuge einer energetischen Sanierung durchgeführt. Oftmals ist es notwendig oder wirtschaftlich rentabel, alte Heizkörper durch leistungsfähigere Modelle zu ersetzen. Auch bei einem Neubau werden die Heizflächen individuell ausgelegt, um sicherzustellen, dass in der kalten Jahreszeit weiterhin eine angenehme Behaglichkeit in den Räumlichkeiten herrscht.
Heizflächendimensionierung – Was ist das?
Die Heizflächenauslegung dient der Dimensionierung von Heizkörpergrößen und -mengen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass in jedem Raum auch die individuell benötigte Wärmemenge abgegeben wird und der Raum auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen ausreichend erwärmt wird. Die Heizlastberechnung dient dabei als Grundlage für die Dimensionierung der Heizflächen. Aus der Gebäudeheizlast ergibt sich die Raumheizlast, also der Wärmebedarf jedes einzelnen Raumes. Die Raumheizlast variiert je Raumnutzung und baulichen Gegebenheiten. Entscheidend ist dabei etwa der Anzahl der Außenwände sowie der Norminnentemperatur für den jeweiligen Raum. Letztere variiert in Abhängigkeit der Raumnutzung. Bäder müssen aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit und der Gefahr von Schimmelbildung stärker beheizt werden.
Raumnutzung |
Norminnentemperatur |
Wohn- und Schlafzimmer |
20°C |
Küche |
20°C |
Badezimmer |
24°C |
Beheizte Nebenräume |
15°C |
Unbeheizte Nebenräume (Treppenhäuser) |
10°C |
Was muss weiter beachtet werden?
Die erforderliche Wärmemenge kann selbstverständlich auch von mehreren Heizkörpern im Raum an die Raumluft übertragen werden. Dies ist besonders bei sehr großen Räumen ratsam, da es so nicht nur eine Wärmequelle im Raum gibt und die Wärmeverteilung gleichmäßiger erfolgt.
Wenn die Heizlast entsprechend der neuen DIN Norm 12831 berechnet wird, ist eine zusätzliche Einrechnung von „Sicherheiten“ nicht nötig. Die Heizflächen müssen verpflichtend ausreichend groß dimensioniert werden, um ausschließlich die zuvor errechnete Raumheizlast abzudecken.
Herstellerangaben zur Normheizleistung von Heizkörper werden in den Produktkatalogen immer anhand der Normalbedingungen zu Vorlauf- und Rücklauf-, sowie Raumtemperatur angegeben. Wenn die vorliegenden Rahmenbedingungen jedoch vom Normauslegungsfall abweichen, wird die Heizkörperleistung entsprechend der realen Bedingungen umgerechnet.
Die Heizkörperleistung kann auf zwei Arten beeinflusst werden.
- über die Vorlauftemperatur
- über den Massenstrom
Steigt die Vorlauftemperatur oder erhöht sich der Massenstrom, gibt der Heizkörper auch mehr Wärme an den Raum ab.
Besonderheiten bei der Heizflächenauslegung bei Fußbodenheizungen
Warmwasserführende Rohre werden im Fußboden verlegt, wodurch eine Wärmeabgabe an den Raum über eine große Oberfläche erfolgt. Dementsprechend benötigen Fußbodenheizungen deutlich geringere Vorlauftemperaturen. Die Heizflächendimensionierung gibt genau an, wie viel Meter Rohr in jedem einzelnen Raum verlegt werden müssen. In kleineren Räumen mit einer höheren Norminnentemperatur, wie beispielsweise dem Badezimmer, kann es zu einem Wärmemangel kommen, wenn die Auslegung der Heizfläche zu gering dimensioniert ist. Kleine zusätzliche Heizkörper können dies jedoch leicht ausgleichen.
Neben den Raumbedingungen spielen auch Bodenbeläge und Dämmung nach eine entscheidende Rolle. Für eine optimale Wärmeabgabe an den Raum empfiehlt es sich, einen Bodenbelag mit einem niedrigen Wärmedurchlasswiderstand, wie beispielsweise Naturstein, zu wählen. Eine gute Wärmedämmung nach unten verhindert außerdem, dass die Wärme in unbeheizte Räume entweicht.
Anordnung der Heizkörper
Heizkörper werden klassischerweise direkt unter Fenstern montiert. Dies diente hauptsächlich dazu kalte, vom Fenster ausgehende, Luftströmungen zu auszugleichen. Durch gut gedämmten Neubauten verliert die Anordnung der Heizflächen jedoch immer mehr an Relevanz, wodurch Heizkörper für einen hohen Wohnkomfort nicht mehr zwingend unterhalb der Fenster angebracht werden müssen.
Exkurs Selbstregeleffekt
Heizflächen haben einen sogenannten Selbstregeleffekt. Wenn die Raumtemperatur steigt, sinkt die Übertemperatur (also der Temperaturunterschied zwischen Heizung und Raumluft). Dadurch sinkt auch die Leistungsabgabe des Heizkörpers. Desto geringer also der Temperaturunterschied zwischen der Raumluft und dem Heizkörper ist, desto weniger Wärme kann auch übertragen werden.
Für optimal eingestellte Heizsysteme: Hydraulischer Abgleich
Sprechen Sie Ihren Heizungsfachbetrieb auf den hydraulischen Abgleich an. Denn ein hydraulisch abgeglichenes System sorgt dafür, dass ihr gesamtes Heizsystem optimal eingestellt ist und alle Räume ausreichend erwärmt werden können. Ein neuer Heizkörper allein verbessert noch nicht den Wohnkomfort. Mit einem hydraulisch optimierten System hingehen können Sie sicher sein, dass Ihr Heizungssystem effizient läuft und die Brennstoffkosten reduziert werden.